Gelber Impfpass in einer Strand-Darstellung

Reisen und Impfungen: Was müssen Menschen mit chronischen Leberkrankheiten beachten?

Sommer, Sonne, Strand und Meer – der Urlaub ist für viele Deutsche die schönste Zeit des Jahres und immer mehr Menschen reisen. Doch ist das mitgebrachte Souvenir eine Hepatitis, kann dies gefährlich werden. Erfahren Sie hier, welche Risikogebiete es gibt und wie Sie sich vor einer Hepatitis schützen können.

Wenn jemand eine Reise tut… – dann sollte er vorbereitet sein. Grundsätzlich gilt: man sollte sich vor dem Reiseantritt frühzeitig über eventuell nötige Vorsichtsmaßnahmen und Impfungen informieren. Für Menschen mit Lebererkrankungen gilt dies besonders, denn Hepatitis-Viren können schwere Leberinfektionen verursachen.

Ansteckungsgefahren im In- und Ausland

Für Hepatitis A gelten der Mittelmeerraum, Osteuropa und viele subtropische und tropische Länder als Risikogebiete. Das auslösende Hepatitis-A-Virus (HAV) kann durch Schmierinfektionen übertragen werden. Das heißt, verunreinigtes Wasser oder Oberflächen von Obst und Gemüse sowie belastete Muscheln können mögliche Übertragungsquellen sein.

Bei Hepatitis B ist eine Ansteckung über Blut und andere Köperflüssigkeiten möglich, etwa durch Geschlechtsverkehr, verunreinigte Rasierer oder Nadeln beim Tätowieren. Als Risikogebiete gelten die Reiseziele Südamerika, Mittelafrika und Südostasien. In Mitteleuropa, mit Ausnahme von Osteuropa, sind Infektionen mit Hepatitis-B (HBV) dagegen seltener.

Hepatitis-C (HCV) wird fast ausschließlich über Blut-zu-Blut-Kontakte übertragen, also ähnlich wie HBV, mit Ausnahme des Geschlechtsverkehrs. Reisende in einige Regionen Asiens oder Afrikas sollten wissen, dass das Virus hier verhältnismäßig häufig vorkommt.

Hepatitis-E (HEV) kann als einziges Virus von Tieren auf Menschen übertragen werden. In Deutschland geschieht dies meist über nicht ausreichend gegartes Fleisch, vor allem Wild und Schweinefleisch. Außerhalb Deutschlands, etwa in Afrika, Südamerika und Asien, ist auch eine Übertragung über verschmutztes Wasser möglich.

Vorsichtsmaßnahmen und Impfungen

Menschen mit einer Lebererkrankung sollten sich auch ohne Reisepläne gegen Hepatitis A und B impfen lassen, um das Risiko dieser Infektionen und damit einer potentiell schweren Lebererkrankung zu vermeiden. Vor einer geplanten Reise sollten Sie sich frühzeitig informieren, da für einen vollständigen Schutz mehrere Impfungen im Abstand von bis zu 6 Monaten nötig sind.

In Deutschland gibt es derzeit keine Impfungen gegen Hepatitis C und E. Menschen mit einer Lebererkrankung sollten sich vor ihrem Urlaub daher gut über mögliche Risiken und vorbeugende Maßnahmen informieren. Für Hepatitis C gibt es mittlerweile eine Behandlungsmöglichkeit, die bei frühzeitiger Diagnose gute Heilungschancen bietet.

Generell gilt also für Menschen mit Leberkrankheiten, die in die Ferne schweifen: Rechtzeitiges Impfen gegen Hepatitis A und B, gute Vorbereitung und ein bisschen Vorsicht im Urlaubsland sowie einer Untersuchung auf Hepatitis-Viren nach der Reise machen einen sorgenfreien Urlaub möglich!

Quellen

https://www.deutsche-leberstiftung.de/downloads/pressearchiv/dls_presse_19-09_impfen_final (Zugriff 8/2020)

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Auf-Reisen-die-Leber-schuetzen-305662.html (Zugriff 2020)

https://www.leberhilfe.org/produkt/impfungen-fuer-leberkranke/ (Zugriff 8/2020)

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