Mann zieht an einer E-Zigarette und Dampf steigt auf

Nur heißer Dampf? Aufgepasst bei E-Zigaretten

Rauchen ist schädlich – diese Warnung ist wohl jedem seit Jahrzehnten bekannt. Da neben Lunge und Herz auch die Leber in Mitleidenschaft gezogen wird, warnt die Deutsche Leberstiftung insbesondere Menschen mit Lebererkrankungen vor dem Konsum von Zigaretten. Doch wie sieht es bei E-Zigaretten aus? Sind diese als unbedenkliche Alternative geeignet?

E-Zigaretten erfreuen sich einer zunehmend großen Popularität. Dieser Trend beruht unter anderem darauf, dass E-Zigaretten als eine bis zu 95% gesündere Alternative zu regulären Zigaretten vermarktet werden. Tatsächlich sind die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Dass das Dampfen von E-Zigaretten nicht so unbedenklich ist, wie bislang gedacht, zeigen nun jüngste Forschungsergebnisse.

So hat das Forschungsteam von Prof. Friedman an Mäusen herausgefunden, dass nikotinhaltige E-Zigaretten 433 Gene verändern, die im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Fettlebererkrankung stehen. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass bei diesen Mäusen zusätzlich Gene verändert waren, die den zirkadianen Rhythmus (die Körperuhr) beeinflussen. Störungen des zirkadianen Rhythmus können die Entwicklung von Fettlebererkrankungen beschleunigen.

Unabhängig von Nikotin enthält der Dampf vieler E-Zigaretten-Geräte potenziell schädliche Konzentrationen von Blei, Chrom, Mangan und Nickel. Inwiefern diese und weitere typische Inhaltsstoffe wie Glycerin, Propylenglykol und Aromastoffe eine leberschädigende Wirkung haben, wird derzeit erforscht. Es konnte bereits gezeigt werden, dass allein schon die verwendete Flüssigkeit von E-Zigaretten auch ohne Nikotin zu Entzündungsprozessen und Gewebeschäden sowie zu einer Verschlechterung der Leberwerte führen kann.

E-Zigaretten unbedenklich? Diese allgemeine Annahme sollte schleunigst überdacht werden. Ob reguläre Zigaretten oder E-Zigaretten – aufs Rauchen sollten insbesondere Patienten mit Lebererkrankungen lieber ganz verzichten.

Quelle: Friedmann TC et al., ENDO-Kongress 2018, Chicago, Ill.
endocrine.org (letzter Zugriff September 2018)

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