Übergewicht bei Kindern: Frühes Risiko für die Lebergesundheit
Dass Übergewicht gesundheitsschädlich ist, ist weitgehend bekannt. Weniger bekannt ist jedoch, dass bereits Kinder im Vorschulalte... | mehr
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Die sogenannte MASLD – eine Fettlebererkrankung, die mit Stoffwechselstörungen wie Übergewicht oder Insulinresistenz zusammenhängt – betrifft längst nicht mehr nur Erwachsene. In vielen Industrieländern steigt die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen kontinuierlich an. Schätzungen zufolge ist mittlerweile jedes zehnte Kind betroffen. Eine neue britische Studie liefert nun Hinweise auf mögliche Risikofaktoren – darunter anhaltend niedrige Vitamin-D-Spiegel und bestimmte genetische Veranlagungen.
Ein Forschungsteam aus Großbritannien untersuchte 103 Kinder mit mittels Leberbiopsie gesicherter MASLD über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Dabei zeigte sich:
Neben der allgemeinen Unterversorgung mit Vitamin D identifizierten die Forschenden genetische Varianten, die offenbar Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Im Fokus standen dabei Gene, die am Vitamin-D-Stoffwechsel beteiligt sind:
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin-D-assoziierte genetische Varianten die Schwere der Erkrankung beeinflussen könnten – ein wichtiger Schritt in Richtung individualisierter Präventions- und Therapieansätze.
Ob eine gezielte Vitamin-D-Versorgung tatsächlich den Verlauf einer Lebererkrankung wie MASLD positiv beeinflussen kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Frühere Studien hatten diese Möglichkeit angedeutet, doch bislang gelten Lebensstilveränderungen als einzige wirksam belegte Therapieoption – also Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.
Wie Co-Autorin Dr. Bernadette Moore von der University of Leeds betont, könne ein besseres Verständnis der molekularen Ursachen künftig helfen, Risikokinder frühzeitig zu identifizieren und gezielter zu behandeln.
Die Studienergebnisse zeigen: Ein anhaltend niedriger Vitamin-D-Spiegel ist bei vielen Kindern mit MASLD verbreitet – ebenso wie genetische Varianten, die die Krankheitsausprägung beeinflussen können.
Eltern können vorbeugen, indem sie auf regelmäßigen Aufenthalt im Freien, eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Körpergewicht bei ihren Kindern achten. Eine frühzeitige ärztliche Kontrolle ist vor allem bei Risikofaktoren wie Übergewicht oder familiärer Vorbelastung ratsam.
Quellen:
European Association for the Study of the Liver (EASL). Understanding Vitamin D trends in Children with non-alcoholic fatty liver disease. https://easl.eu/news/understanding-vitamin-d-trends-in-children-with-non-alcoholic-fatty-liver-disease/. (letzter Aufruf Mai 2025)
Gibson PS et al. Vitamin D status and associated genetic polymorphisms in a cohort of UK children with non-alcoholic fatty liver disease. Pediatr Obes. 2018 Jul;13(7):433-441. doi: 10.1111/ijpo.12293.
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