Kaffee – Freund oder Feind?

Kaffee ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 162 Litern jährlich noch vor Mineralwasser und Bier das beliebteste Getränk in Deutschland. Kaffeetrinker können sich nun freuen: Das früher vorherrschende schlechte Image des Muntermachers schwindet zunehmend.

Kaffee ist potentiell krebserregend – Kaffee macht süchtig – Kaffee entzieht dem Körper Wasser – Kaffee schadet dem Herzen und der Leber – mit all diesen Mythen wird das beliebte Heißgetränk häufig in Verbindung gebracht. Doch spätestens seit die Weltgesundheitsorganisation im vergangenen Jahr Kaffee von der Liste der potentiell krebserregenden Nahrungsmittel gestrichen hat, wird immer deutlicher, dass Kaffee zu Unrecht einen schlechten Ruf hat.

Eine kürzlich erschienene Veröffentlichung hat aktuelle Studien zum Einfluss von Kaffee auf die Leber zusammengefasst, mit dem Ergebnis: Kaffee ist nicht schädlich für die Leber – sondern die Leber kann sogar vom Kaffeekonsum profitieren! So konnten Komponenten des Kaffees z.B. die Entwicklung einer Leberfibrose oder einer Fettleber verhindern und bestehende Fettlebererkrankungen verbessern. Ebenso berichten Wissenschaftler von einem reduzierten Risiko für Leberkrebs und reduziertem Tumorwachstum in Zusammenhang mit der Einnahme von Kaffee. Interessanterweise schritt auch bei Patienten, die an einer Hepatitis C bedingten Lebererkrankung leiden, die Krankheit bei regelmäßigem Kaffeekonsum langsamer fort. Somit konnte dem beliebten Muntermacher eine schützende Funktion für die Leber nachgewiesen werden.

Auch wenn die Wissenschaftler noch nicht die Wirkweise genau verstehen, zeigen die Studien deutlich, dass man sich seinen Kaffee nun ohne schlechtes (oder vielleicht sogar mit gutem) Gewissen schmecken lassen kann.

Quelle: Heath RD et al. Coffee: The magical bean for liver disease. World J Hepatol. 2017; 9: 689-696.

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