Wie wirken Lebertherapeutika?

Um eine hepatische Enzephalopathie zu behandeln, stehen der Medizin verschiedene Lebertherapeutika zur Verfügung. Jedes Therapeutikum das hierbei zum Einsatz kommt, soll dabei helfen, den Ammoniakspiegel im Blut der Patienten zu senken. Ein sehr gut untersuchter und langjährig eingesetzter Wirkstoff ist L-Ornithin-L-Aspartat, das in dem Medikament Hepa-Merz® enthalten ist. Informieren Sie sich in nachfolgender Liste über die Anwendungsgebiete, den Wirkmechanismus und die Verträglichkeit der verschiedenen Lebertherapeutika zur Behandlung einer hepatischen Enzephalopathie!

L-Ornithin-L-Aspartat (Hepa-Merz®)

Anwendungsgebiet:Latente und manifeste hepatische Enzephalopathie infolge gestörter Entgiftungsleistung der Leber
Wirkmechanismus:L-Ornithin-L-Aspartat sorgt für eine Steigerung der Ammoniakentgiftung durch eine Aktivierung der Stoffwechselwege in Leber und Muskulatur. Giftiges Ammoniak wird so in ungiftige Stoffwechselprodukte wie Harnstoff umgewandelt, wodurch der Ammoniakgehalt im Blut gesenkt werden kann.
Wirksamkeitsnachweis:In zahlreichen klinischen Studien, die den Anforderungen der evidenzbasierten Medizin entsprechen, konnte der Ammoniakspiegel bei Patienten mit HE im Blut signifikant gesenkt werden und der geistige Zustand sowie die psychomotorische Leistungsfähigkeit (z. B. Konzentration, Aktivität) nachweislich verbessert werden.
Verträglichkeit:Gut verträglich

Lactulose

Anwendungsgebiet:- Verstopfung
- Hepatische Enzephalopathie infolge eingeschränkter Entgiftungsleistung der Leber
Wirkmechanismus:Senkung des Ammoniakspiegels im Darm:
- Durch „Ansäuerung“ des Darminhalts wird die Ammoniakaufnahme aus dem Darm erschwert.
- Die Anzahl Ammoniak-produzierender Bakterien wird gesenkt.
- Die Aufnahme von Ammoniak in die Bakterien wird gefördert.
Wirksamkeitsnachweis:Die Senkung des Ammoniakspiegels im Blut konnte nur eindeutig für Lactulose-Einläufe gezeigt werden.
Verträglichkeit:Häufig Blähungen und Durchfall

Schwer resorbierbare Antibiotika

Anwendungsgebiet:Nur zur Sekundärprophylaxe einer hepatischen Enzephalopathie
Wirkmechanismus:Durch Veränderung der Darmflora kommt es zu einer verringerten Neubildung und Resorption von Ammoniak aus dem Darm.
Wirksamkeitsnachweis:Die Wirksamkeit ist teilweise nur bei gleichzeitiger Gabe von Lactulose nachgewiesen.
Verträglichkeit:U. a. Magen-Darm-Beschwerden