Leberblog

Erhöhen Protonenpumpenhemmer das Risiko für eine hepatische Enzephalopathie? 

Protonenpumpenhemmer in der Hand – Langzeiteinnahme kann bei Leberzirrhose das Risiko für Enzephalopathie erhöhen

Protonenpumpenhemmer (PPI) sind gängige Medikamente zur Behandlung von Magensäure-bedingten Beschwerden wie Reflux oder Magengeschwüren. Viele Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose erhalten sie dauerhaft. Doch in den letzten Jahren mehren sich Hinweise darauf, dass eine Langzeiteinnahme von PPI bei Lebererkrankten nicht unkritisch ist – insbesondere im Hinblick auf die hepatische Enzephalopathie (HE). 

Warum PPI bei Leberzirrhose problematisch sein könnten

PPI reduzieren die Magensäureproduktion – ein Effekt, der bei chronischer Anwendung jedoch das mikrobielle Gleichgewicht im Darm stören kann. Diese Veränderung der Darmflora (Dysbiose) könnte laut aktuellen Studien das Risiko für die Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie erhöhen. 

Zudem wurde in Studien ein Zusammenhang zwischen PPI-Gebrauch und erhöhter Sterblichkeit bei Patient:innen mit fortgeschrittener Lebererkrankung festgestellt. Grund genug, die Therapie regelmäßig zu hinterfragen. 

Enzephalopathie-Risiko stiegt mit Dauer und Dosis

Eine internationale Forschergruppe untersuchte gezielt den Zusammenhang zwischen PPI-Einnahme und hepatischer Enzephalopathie bei Menschen mit Leberzirrhose. Die Ergebnisse sind eindeutig: 

  • Bereits ab 30 Tagen PPI-Einnahme zeigte sich ein erhöhtes Risiko für HE 
  • Bei einer Einnahmedauer von mehr als 12 Monaten war das Risiko bis zu dreifach erhöht 
  • Auch höhere Dosierungen gingen mit einem stärkeren Risikoanstieg einher 

Diese Daten legen nahe, dass sowohl Dauer als auch Intensität der PPI-Therapie einen direkten Einfluss auf die Entstehung der hepatischen Enzephalopathie haben können. 

Fazit: Nutzen und Risiko regelmäßig abwägen

Protonenpumpenhemmer sind bewährte Medikamente, die bei entsprechender Indikation einen hohen therapeutischen Nutzen haben – auch bei Patient:innen mit Leberzirrhose. Die aktuelle Studienlage zeigt jedoch, dass eine langfristige Anwendung unter bestimmten Umständen mit einem erhöhten Risiko für hepatische Enzephalopathie einhergehen kann. 

Daher gilt:
Die Notwendigkeit einer PPI-Therapie sollte bei Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose regelmäßig ärztlich überprüft werden, insbesondere bei langjähriger Einnahme oder hoher Dosierung. 

Quellen:

Tsai CF et al. Proton Pump Inhibitors Increase Risk for Hepatic Encephalopathy in Patients With Cirrhosis in A Population Study. Gastroenterology. 2017 Jan;152(1):134-141. doi: 10.1053/j.gastro.2016.09.007.

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Lebertherapeutikum zur Behandlung der latenten und manifesten hepatischen Enzephalopathie.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Warnhinweise:

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