Die ungeahnten Kräfte der Muskatnuss

Dass die Muskatnuss auch Heilwirkungen hat, ist hierzulande fast in Vergessenheit geraten. In der traditionellen asiatischen Medizin hingegen findet das Gewürz vielfältige Anwendung. Auch die Leber profitiert. Den entsprechenden Wirkmechanismus hat ein Forscherteam nun untersucht.

Ob Asthma, Rheuma, Zahnschmerzen, Husten, Verdauungsbeschwerden, Infektionen, entzündliche Hauterkrankungen oder zur Stärkung der Nerven – in der Heilkunde sind zahlreiche Einsatzgebiete für die Muskatnuss beschrieben. Tatsächlich konnte in wissenschaftlichen Untersuchungen bereits gezeigt werden, dass die Muskatnuss erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten sowie Herz- und Leberschäden entgegenwirken kann.

Durch diese Studien inspiriert hat sich das Forscherteam um Xiao-Nan Yang mit dem Mechanismus der schützenden Wirkung dieses Gewürzes auf die Leber befasst. Untersuchungen in Mäusen mit Leberschädigungen zeigten, dass durch Muskatnuss-Extrakt bestimmte Fettspiegel normalisiert und Entzündungsprozesse in der Leber vermindert werden konnten. Diese schützende Wirkung könnte auf der Modulierung eines speziellen Gens, des PPARα-Gens (Peroxisom-Proliferator-aktivierter Rezeptor alpha) beruhen, das den Fettstoffwechsel in der Leber reguliert.

In der Heilkunde wird Muskatnuss hauptsächlich frisch gerieben als Gewürz in Speisen angewendet. In hohen Dosen sind bei missbräuchlicher Anwendung schwere Nebenwirkungen beobachtet worden (Übelkeit, Erbrechen Krämpfe, Benommenheit). Aufgrund des intensiven Aromas der Musskatnuss ist eine Überdosierung (ab 4 Gramm) bei normalem Gebrauch aber nahezu ausgeschlossen. Also setzen sie ruhig öfters Kartoffel- und Kohlgerichte oder Cremesuppen auf Ihren Speiseplan, die sich wunderbar mit Muskatnuss verfeinern lassen. Wir wünschen Ihnen guten Appetit!

Quelle: Xiao-Nan Yang, Xue-Mei Liu, Jian-He Fang, Xu Zhu, Xiu-Wei Yang, Xue-Rong Xiao, Jian-Feng Huang, Frank J. Gonzalez, Fei Li. PPARα Mediates the Hepatoprotective Effects of Nutmeg. Journal of Proteome Research, 2018; 17 (5): 1887 DOI: 10.1021/acs.jproteome.7b00901

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